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Projektbeschreibung

Gegenstand, Hintergrund und Relevanz des Modellprojekts

In dem Projekt geht es vor allem darum, die stationäre Versorgung von älteren und hochaltrigen Patienten in geriatrischen Einrichtungen im Rahmen eines einrichtungsübergreifenden Benchmarking-Projekts zu verbessern.

Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil der demographische Wandel der Gesellschaft in Deutschland zu einem steigenden Anteil alter Menschen führt. Mit dem Alter nehmen körperliche und geistige Erkrankungen zu, die funktionelle Kapazität sinkt (Mobilität, kognitive Kapazität, Sehschärfe, Gehör etc.), die Zahl der sozialen Beziehungen nimmt ab (vgl. Mayer & Baltes 1999). Im Falle einer akuten Erkrankung ist ein älterer Mensch daher besonders gefährdet, seine Selbständigkeit zu verlieren und dauerhaft hilfebedürftig zu werden. Eine altersgerechte medizinische Versorgung muss in zunehmendem Maße die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen und die oftmals mehrdimensionalen Problemkonstellationen berücksichtigen (vgl. Steinhagen-Thiessen, Hamel et al. 2000).

Die Geriatrie gilt deshalb als Zukunftsfach, ist derzeit jedoch in besonderer Weise von den vielfältigen Schnittstellenproblemen zwischen akutstationärer, rehabilitativer, ambulanter sowie teil- und vollstationärer pflegerischer Versorgung betroffen. Geriatrische Patienten gelangen nach einem Akutereignis ganz überwiegend nicht sofort in fachgeriatrische Behandlung, sondern werden zunächst in anderen Fachabteilungen behandelt. Die Dauer der nicht-geriatrischen Vorbehandlung hat gleichzeitig bereits wesentlichen Einfluss auf das anschließende geriatrische Behandlungsergebnis.

Aufgrund der multidimensionalen Problemkonstellationen geriatrischer Patienten mit medizinischen, funktionellen und psychosozialen Aspekten stellt die vorgesehene Fallpauschalierung der akutgeriatrischen Krankenhausbehandlung im G-DRG-System Anfang 2003 sowohl für Krankenhäuser als auch für Rehabilitationseinrichtungen noch ein völlig ungelöstes Problem dar (vgl. Kleinow, Hessel et al. 2002; Wrobel & Pientka 2001). Bereits die zu erwartende allgemeine Verweildauerverkürzung kann dabei einerseits einen gewünschten frühzeitigeren Übergang in fachgeriatrische Behandlung ermöglichen, andererseits jedoch auch zu vorzeitigen Entlassungen mit kurzfristigen Rehospitalisierungen (Drehtüreffekt), zunehmender Immobilisierung infolge Personalabbaus im therapeutischen Bereich oder zu vorzeitigen Entlassungen in Einrichtungen der stationären Pflege ohne Ausschöpfen des Behandlungspotenzials führen. Gerade diese Konstellation macht es in besonderem Maße erforderlich, innerhalb der Geriatrie Maßnahmen zur Optimierung der Behandlungsstrukturen und -prozesse zu erarbeiten, zu implementieren und in ihren Auswirkungen auf die Ergebnisqualität zu objektivieren (vgl. Deckenbach, Borchelt et al. 1997).

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